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"Victoria" bleibt in der Kutschenstube - Lausitzer Rundschau vom 21.05.2005

Schwarzbach morgen wieder im Kutschen-Fieber / Hans-Jürgen Richter will siegen

Hufgetrappel, Pferdeäpfel und stolze Kutschen. "Wie in alten Zeiten", schwärmt Hans-Jürgen Richter. Der Schwarzbacher Unternehmer sitzt beim Kutschentreffen morgen auf dem Bock seiner schwarz-gelben Marathon-Kutsche. Im Gespann die beiden Warmblüter Arco und Alexa. Seine gut hundertjährige wieder flott gemachte "Victoria" bleibt diesmal in der Kutschenstube stehen.

Victoria bleibt in der Kutschenstube - Lausitzer Rundschau vom 21.05.2005

Letztes Training vor dem Kutschentreffen. Hans-Jürgen Richter hat seine Marathon-Kutsche aufpoliert.
Foto: Rasche

Die alte Herrschaftskutsche ist sein bestes Stück im Stall. Mit Original Lederbezügen und einklappbarem Verdeck. Fürs Kutschentreffen macht Hans-Jürgen Richter sie dennoch nicht flott. "Weil mein Gespann noch zu jung und unerfahren ist." Scheren Arco und Alexa aus, kann er mit der historischen Kurbelbremse nur schwer dagegen halten. Jeden Abend hat der Freizeit-Kutscher seine Pferde eingespannt, um zu trainieren. Damit sie in der Spur bleiben, nicht scheuen und richtig rückwärts richten. Im Geschicklichkeits-Parcours kommt es auf jeden Zentimeter an. Wird ein Kegel berührt, gibt es fünf Minuspunkte. "Aber mit dem richtigen Fingerspitzengefühl für Pferd und Kutsche kann es klappen", ist Hans-Jürgen Richter optimistisch. Ins Stechen der besten Kutscher will er es auf jeden Fall schaffen. Sein Talisman ist Sohn Marcel, der neben ihm auf dem Kutschbock sitzt.
Als gelernter Landmaschinen- und Traktorenschlosser, der eigentlich Schmied werden sollte, ist Hans-Jürgen Richter ein Kutschen-Fan durch und durch. Da ist es bei der "Victoria" und der Marathon-Kutsche freilich nicht geblieben. Kutsche Nr. 3 ist eine historische Holz-Wagonette, die er derzeit aufmöbelt. In Aussicht hat er auch einen Marktwagen mit Kutschbock und Ladefläche, mit dem die Bauern früher zum Markt fuhren.
Die Kutschen-Leidenschaft kommt im Dorf nicht von ungefähr. Es gab Zeiten, in denen es 45 und mehr Pferde in Schwarzbach gab. Noch heute gehört die Doppelgemeinde zu den Pferde reichsten Dörfern der Gegend. Und so wundert es auch niemanden, dass Hans-Jürgen Richter morgen mit einer ziemlich starken Konkurrenz leben muss. Sein Bruder und der Nachbar gehen ebenso an den Start zum 7. Kutschentreffen wie Dorfklubchef Johannes Fiedler, Siegfried Lodig oder Detlef Noack.
Insgesamt werden an die 15 Gefährte anrollen. Aus fast allen Himmelsrichtungen: Grünewald, Hohenbocka, Arnsdorf, Schwarzheide und Biehlen.

Hintergrund: Mit Kutschen-Ausfahrt ins Grüne

  • Das 7. Kutschentreffen findet am Sonntag ab 10 Uhr auf dem Schwarzbacher Festplatz statt.
  • Die Ausfahrt um 11 Uhr führt zum Standort des alten Dorfes, der so genannten Schwarzbacher Sorge. Revierförster Harald Konczak übernimmt eine kleine Führung. Picknick im Wald.
  • Da die Kutschen meist besetzt sind, sind Reiter und Radwanderer herzlich willkommen.
  • Das Geschicklichkeitsfahren auf dem Festplatz startet um 14 Uhr.
  • Schausteller mit Kinderkarussell sorgen auf dem Festplatz für beste Unterhaltung.

Von Andrea Budich

Letzte Änderung: 24.05.2005