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Augen-Schmaus mit Spannungseffekt - Lausitzer Rundschau vom 02.08.2005
Tolles Reiterfest in Schwarzbach gefeiert
Mitfiebern gehörte zum Pflichtprogramm beim Reiterfest am Wochenende. Spannende
Wettkämpfe der Hobby-Reiter waren zu sehen. Je nach erfolgreichem, kraftvollem
oder fast geglücktem Versuch der Pferdenarren, Kranz oder Hahn abzuräumen,
ging ein erleichtertes oder enttäuschtes Raunen durch die zusehende Menge am Rand
des Parcours.
Viel Geschick war beim Reiterfest in Schwarzbach gefragt. Das Spektakel lockte auch in
diesem Jahr wieder zahlreiche Zuschauer aus dem Umland an.
Foto: Steffen Rasche
Beim Kranzreiten gilt es, mit einer zweizinkigen Gabel bewaffnet, durch ein Tor zu
galoppieren und den geflochtenen Eichenlaubkranz von seinem Hacken zu angeln. Und das,
ohne vom Pferd zu stürzen, den Kranz zu verlieren oder ähnliche Missgeschicke
zu erleiden.
Immer wieder reiten die Teilnehmer durch den Torbogen. Eine Reiterin hat den begehrten
Eichenkranz eben erfolgreich aufgegabelt, doch lässt ihn kurz vor der Marke wieder
fallen. Das Publikum quittiert den Fehlversuch mit Bedauern. Einen Moment herrscht
Totenstille, als eine Reiterin vom Pferd fällt. Der Erleichterungsaufatmer kommt
sofort. Nichts passiert, der Untergrund ist sandig weich.
In drei Durchgängen werden die Sieger des Kranzreitens ermittelt. Dann geht es ohne
lange Unterbrechung weiter mit dem "Hahnschlagen". Dazu wird ein Hahn aus Holz auf ein
Gewinde gedreht, anfangs bei 22 Umdrehungen, die dann in jedem Durchgang nach und nach
reduziert werden. Die Reiter müssen das hölzerne Geflügeltier so schlagen,
dass es sich dreht, bis das Gewinde endet und es in den Sand fällt. Lautstark
zählen die Zuschauer die Umdrehungen, die jeder Reiter dem bedauernswerten Holzhahn
zufügen kann. "Diese Wettbewerbe haben eine alte Tradition in unserer Gegend",
erklärt Johannes Fiedler vom Dorfclub Schwarzbach. Einst wurden die Wettbewerbe auf
den Stoppeläckern abgehalten. Nach der Wende wurde die Tradition wiederbelebt und
sorgt, ebenso wie das Kutschenfest im Mai, stets für regen Besucherverkehr in dem kleinen
Ort. Bei den Vorbereitungen sind Jung und Alt mit dabei.
Die Spannung beim Hahnschlagen ist kaum noch auszuhalten. Mehrfach ist der Hahn schon
wackelig gedreht worden. Doch einige Durchgänge braucht es noch, bis der Vogel fällt.
Zum Thema Ergebnisse
Kranzstechen
1. Stefanie Lauschke mit Smarti, Arnsdorf,
2. Nancy Steiger mit Sunny, Senftenberg,
3. Anniko Michalk mit Aischa, Senftenberg
Hahnschlagen große Pferde:
1. Dieter Jacobi mit Helori, Ruhland,
2. Hans-Jürgen Richter mit Arko,
Schwarzbach,
3. Steffen Watzig mit Lady, Arnsdorf
Hahnschlagen kleine Pferde:
1. Stefanie Lauschke mit Smarti, Arnsdorf,
2. Janine Scholz mit Hexe, Lauchhammer,
3. Anniko Michalk mit Astra, Senftenberg
Von Jana Wieduwilt
Letzte Änderung: 02.08.2005
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