|
Reiterinnen erfolgreich - Lausitzer Rundschau vom 02.08.2006
Kranzstechen in Schwarzbach ist Frauensache
In Schwarzbach wird oft und viel gefeiert. Nach dem Traktorentreffen am 1. Mai, dem Kutschentreffen
mit dem Kutschengeschicklichkeitsfahren Ende Mai und dem Storchenfest im Juni versammelte
sich am vergangenen Wochenende erneut fast das ganze Dorf zum traditionellen Reiterfest mit dem beliebten
Kranzstechen.
Foto: Bernd Balzer
Männersache: Beim Hahnreiten muss ein aufgeschraubter Holzhahn durch einen kräftigen Schlag zum Rotieren und zum
Abspulen von der Gewindespindel gebracht werden.
«Das Reiterfest ist ein kleines, aber sehr schönes Fest. Da Schwarzbach ein pferdereiches Dorf ist, wird man
ihm mit dem Reiterfest wunderbar gerecht», schätzt die Ortsbürgermeisterin Gabi Theiss ein. Insgesamt elf
Reiter aus Schwarzbach, Lauchhammer, Schipkau, Arnsdorf, Senftenberg und Schwarzheide gingen an den Start.
Beim Kranzstechen ging es darum, im schnellen Galopp und mit Hilfe einer Gabel einen aufgehängten
Eichenlaubkranz aufzuspießen. Geschicklichkeit, reiterisches Können, ein gutes Auge und eine perfekte
Abstimmung mit dem Pferd sind gefragt, um einen Kranz richtig auf die Gabel zu bekommen und mitnehmen zu können.
Fünf Durchgänge waren dieses Jahr in Schwarzbach nötig, um sich auf alles einzustellen.
Dann gabelte Stefanie Lauschke aus Arnsdorf den mittelsten Kranz auf, was den zweiten Platz bedeutete.
Den rechten Kranz und damit den dritten Platz holte sich Janine Scholz aus Lauchhammer und nach weiteren
Versuchen hatte die jüngste Starterin Franziska Richter aus Schwarzbach den linken Kranz auf ihrer Gabel:
Sieger. «Ich habe mich riesig gefreut, denn ich wollte schon immer mal den ersten Platz haben. Seit vielen
Jahren trainiere ich und habe hier immer mitgemacht, erst mit meinem Pony Biene, dann mit Haflinger Stups.
Seit Mai habe ich Atoll, den ich auch selbst eingeritten habe. Neues Pferd, neues Glück», so Franziska Richter,
Schülerin der elften Klasse im Schwarzheider Gymnasium.
Hahnreiten brachte Männern Glück
Während die Turnierreiterinnen, alle Plätze holten und die Reiter leer ausgingen, sollte sich das Blatt beim
Hahnreiten auf großen Pferden wenden. Hierbei muss ein auf einer Gewindespindel aufgeschraubter Holzhahn durch
einen kräftigen Schlag zum Rotieren und zum Abspulen von der Gewindespindel gebracht werden. Zum ersten
Durchgang hatte Helfer Gerhard Richter den Hahn mit 22 Umdrehungen aufgespult. Die Umdrehungen wurden
schrittweise reduziert und als der Hahn noch mit wenigen Umdrehungen aufgeschraubt war, war zu spüren,
dass er demnächst fallen wird. Oft war es der letzte Gewindegang, der den Hahn noch hielt und ein Raunen
unter den Zuschauern ertönen ließ. Zwölf Umdrehungen sollte die magische Grenze sein, die mit einem kräftigen
Schlag von Hans-Jürgen Richter auf den Hahn abgespult und von Helfer Detlef Noack aufgefangen wurde.
Im nächsten Durchgang brachte Bert Hänzka aus Schipkau den H ahn zum Fallen: Zweiter Platz. Den dritten Platz
erkämpfte sich Heiko Richter.
Beim Hahnreiten mit Kleinpferden siegten wieder die Reiterinnen. Traditionsgemäß holte sich Stefanie
Lauschke wieder den ersten Platz. «Ich reite seit fünf Jahren mit und habe jedes Jahr gewonnen. Doch
ich freue mich immer wieder» , so die Siegerin. Zweite wurde Franziska Richter, Dritte Janine Scholz.
Service Feiern in Schwarzbach
# 26. bis 27. August: Kleine grüne Woche mit Bauernmarkt
# 1. bis 3. September: 50-jähriges Bestehen des Dorfclubs Schwarzbach mit Rock am Freitag,
Kinderfest am Samstag, Bühnenfeuerwerk am Samstagabend und am Sonntag mit einem Umzug aller
Vereine des Dorfes aus den Nachbarorten. Ebenfalls dabei: der Spielmannszug aus Oberlichtenau und
das Kabarett Obelisk aus Potsdam
Von Bernd Balzer
Letzte Änderung: 16.02.2007
|